Über uns

Der Medien-Doktor UMWELT begutachtet die Berichterstattung zu Umweltthemen mit Wissenschaftsbezug. Erfahrene Umweltjournalistinnen und -journalisten beurteilen anhand eines Kriterienkatalogs seit 2013 solche Beiträge in Publikumsmedien. Für dieses Qualitätsmonitoring wurden – unseres Wissens weltweit erstmals – systematische Kriterien zur transparenten Bewertung umweltjournalistischer Beiträge entwickelt und publiziert.

Der Katalog wurde im Sommer 2020 überarbeitet, mit einer Gliederung in allgemeinjournalistische, wissenschaftsjournalistische und speziell für die Umweltberichterstattung definierte Kriterien. Ziel ist es, die Qualität der Berichterstattung über umweltwissenschaftliche Themen zu verbessern. Dabei orientieren sich die 14 Kriterien am Interesse der Mediennutzerinnen und -nutzer, unabhängig, zuverlässig und verständlich über Umweltprobleme und Lösungsansätze informiert zu werden. Dazu gehören beispielsweise Berichte über Themen der Energie- und Klimaforschung, über Strategien zum Erhalt der Biodiversität oder Beiträge über neue Umwelttechniken.

Was ist das Projekt Medien-Doktor UMWELT?

Der Medien-Doktor ist ein Angebot von Journalisten für Journalisten am Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus der Technischen Universität Dortmund. Nachdem schon seit November 2010 mehrmals pro Woche medizinjournalistische Beiträge bewertet werden, wurde das Angebot ab Frühjahr 2013 auf umweltwissenschaftliche Themen erweitert. Entsprechend dem für die Medizinberichterstattung bewährten Verfahren beurteilen erfahrene Umweltjournalisten Beiträge in Print-,TV-, Hörfunk- und Online-Medien anhand eines hierfür entwickelten Kriterienkataloges. Dieser wurde 2020 überarbeitet und umfasst nun 14 Kriterien. Die Ergebnisse der journalistischen Gutachten präsentieren wir auf dieser Webseite. Eine Übersicht der Bewertungen umweltjournalistischer Beiträge finden Sie hier.

Für das Qualitätsmonitoring der Umweltberichterstattung wurden – unseres Wissens weltweit erstmals – systematische Kriterien zur Bewertung entsprechender Beiträge entwickelt und auf ihre Anwendbarkeit geprüft. Sie dienen in einem journalistischen peer‐review‐Verfahren (also einem Verfahren, bei dem Journalisten die Arbeit von Journalisten – ihren peers – beurteilen, ähnlich dem Verfahren in der Wissenschaft) dazu, Texte, TV- und Radiobeiträge anhand transparenter Maßstäbe zu bewerten. Ziel ist es, die Qualität der Berichterstattung über umweltwissenschaftliche Themen nachhaltig zu verbessern. Dabei orientieren sich die Kriterien am Interesse der Leser, Zuhörer und Zuschauer, unabhängig, zuverlässig und verständlich über Umweltprobleme und Lösungsansätze informiert zu werden. Dazu gehören beispielsweise Berichte über Themen der Energie- und Klimaforschung, über Forschungsprojekte für nachhaltige Entwicklung und Strategien zum Erhalt der Biodiversität, sowie Beiträge über die Beurteilung von Schadstoffen oder über neue Umwelttechniken.

Der Medien-Doktor UMWELT kombiniert fachjournalistische  und  allgemeinjournalistische Kriterien. Diese berücksichtigen den redaktionellen Alltag von Journalisten und die Faktoren, die ihre Entscheidung beeinflussen, ob ein Beitrag auf die Seite kommt oder über den Sender geht. Auch Erkenntnisse aus der allgemeinen Journalismusforschung fließen hier ein. Die hier vorgelegten Kriterien wurden im Diskurs mit den Gutachtern entwickelt. Sie stehen weiterhin zur allgemeinen Diskussion, wir  freuen uns über Kritik und Anregungen.

Eine Kurzübersicht über alle Medien-Doktor Projekte finden Sie im aktuellen Flyer, den Sie hier als pdf herunterladen können: Medien-Doktor Flyer (Stand 2019)

You will find information in English about our Medien-Doktor project on this page.

Was sind die Ziele des Medien-Doktors UMWELT?

Der Medien-Doktor möchte helfen, bei Journalisten, Redaktionen, Wissenschaftskommunikatoren und auch bei Mediennutzern ein Bewusstsein für notwendige Standards in der Berichterstattung über Umwelt-Themen zu schaffen. Damit hoffen wir, die Qualität journalistischer Beiträge zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Beiträgen, die zumindest in Teilen wissenschaftliche Aussagen zu Umweltthemen enthalten.

Das Ziel ist dabei keineswegs, vor allem Negativbeispiele herauszugreifen, und damit Medien oder gar einzelne Journalistinnen und Journalisten bloß zu stellen. Wir wollen nicht nur Probleme im Umweltjournalismus aufzeigen und auf Defizite hinweisen, sondern auch anhand gelungener Beiträge zu Umweltthemen zeigen, wie schwierige Zusammenhänge ebenso korrekt und informativ wie ansprechend und interessant dargestellt werden können. Der Medien-Doktor UMWELT will solchen Positivbeispielen Aufmerksamkeit verschaffen und zugleich Anreiz und Anregung bieten, die eigene journalistische Arbeit daran zu messen. Die Kriterien sollen so dazu beitragen, Journalisten eine Orientierung für die eigene Arbeit in der Umweltberichterstattung zu geben. Selbstverständlich ist uns bewusst, dass die Arbeitsbedingungen in den begutachteten Medien sehr unterschiedlich sind und auch die Qualitätsmaßstäbe im Detail variieren können. Auch wissen wir aus eigener journalistischer Erfahrung, dass der veröffentlichte Beitrag mit seinen Stärken und Schwächen nicht nur das Produkt des Autors, sondern ebenso von der Redaktion zu verantworten ist. Dieses Endprodukt ist es, das wir beurteilen.

Die Erkenntnisse aus dem Monitoring werden am Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus der Technischen Universität Dortmund systematisch ausgewertet. So können die Ergebnisse nicht nur in die journalistische Qualitätsforschung einfließen, sondern auch gezielt in die Ausbildung von Nachwuchsjournalisten und in Weiterbildungsprojekte.​

Wie wird das Projekt Medien-Doktor-UMWELT finanziert?​

Der Medien-Doktor UMWELT wird vom Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus am Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund finanziert und wurde im Rahmen von Drittmittelprojekten von der Wilo-Foundation und der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Ferner wird das Projekt von der Wissenschafts-Pressekonferenz unterstützt. Gern möchten wir weitere Unterstützer und interessierte Projektpartner einbeziehen. Kontakt für Interessenten: holger.wormer@tu-dortmund.de.

Woher stammt die Idee eines Medien-Doktors UMWELT?

Der Medien-Doktor UMWELT knüpft an Monitoring-Projekte im Bereich des Medizinjournalismus an. Auf den 2004 gegründeten australischen Media Doctor Australia folgten Projekte in Kanada (Media Doctor Canada), den USA (HealthNewsReview) und Hongkong (Media Doctor Hong Kong), und seit 2010 der deutsche Medien-Doktor Medizin.

Von Beginn an war beim Medien-Doktor zur Medizinberichterstattung geplant, das Qualitätsmonitoring auf andere Bereiche des Wissenschaftsjournalismus auszudehnen. Dafür wurde nun als erste Erweiterung der Bereich des Umweltjournalismus gewählt, denn die Berichterstattung über Umweltprobleme (und potenzielle Lösungen) nimmt in den Massenmedien eine besondere und wichtige Stellung ein. Häufig geht es um Fragen, die Leser, Zuhörer und Zuschauer unmittelbar bewegen, manchmal sogar ängstigen. Stärker als bei vielen anderen Wissenschaftsthemen werden die Mediennutzer direkt oder indirekt zum Handeln aufgefordert. Deshalb gilt es zu prüfen, wie gut die Qualität der jeweiligen Berichterstattung ist, und wie fundiert z.B. solche Handlungsaufrufe sind. Hinzu kommt die große wirtschaftliche Bedeutung umweltwissenschaftlicher Forschung. Es überrascht daher nicht, dass Umweltthemen in der Zahl der wissenschaftsjournalistischen Beiträge in einigen Medien hinter den Medizinthemen den zweiten Rang einnehmen (Elmer, C., Badenschier, F. , and Wormer, H. (2008): Journalism & Mass Communication Quarterly, Vol. 85, No. 4, S. 878-893). Gründe genug also, am Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus den Medien-Doktor UMWELT zu initiieren.

Siehe dazu auch unsere Pressemitteilung vom 7.5.2013.

Welche Personen sind am Medien-Doktor UMWELT beteiligt?

Prof. Holger Wormer

Prof. Holger Wormer

Professor für Wissenschaftsjournalismus, Institut für Journalistik, TU Dortmund

Holger Wormer ist seit 2004 Inhaber des Lehrstuhls Wissenschaftsjournalismus an der Technischen Universität Dortmund und dort der verantwortliche Projektleiter für medien-doktor.de. Von 1996 bis 2004 war er Wissenschaftsredakteur bei der Süddeutschen Zeitung mit den Schwerpunkten Medizin, Gentechnik sowie Qualität, Ethik und Fälschung in der Forschung. Von 1986 an war er als Freier Journalist für verschiedene Medien tätig, darunter die dpa, das P.M. Magazin, die Rheinische Post und den WDR, wo er seit 2007 eine feste Rubrik hat. Für seine journalistische Arbeit wurde er mit zwei Journalistenpreisen ausgezeichnet. Er studierte Chemie mit Philosophie im Nebenfach in Heidelberg, Ulm und Lyon. Prof. Wormer ist u. a. Mitglied der Jury für den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Autor mehrerer Bücher (zuletzt: Endlich Mitwisser!, KiWi-Verlag, Frühjahr 2011).

Dr. Wiebke Rögener

Dr. Wiebke Rögener

Leitende Redakteurin Medien-Doktor UMWELT

Dr. Wiebke Rögener ist die leitende Redakteurin des Medien-Doktor UMWELT. Sie studierte an der Universität Hamburg Biologie mit dem Hauptfach Zoologie. Auf die Doktorarbeit an der Universitätsklinik Köln folgten weitere zehn Jahre wissenschaftlicher Tätigkeit in der Immun- und Neurobiologie in Swansea (UK), Bremen und Lübeck. 1995 begann Wiebke Rögener als freie Wissenschaftsjournalistin zu arbeiten. Seither schreibt sie zu Themen aus Naturwissenschaft, Umwelt, Medizin und Forschungspolitik. Ihre Texte erschienen v. a. in der Süddeutschen Zeitung, bei der sie in den Jahren 1999 und 2000 auch Redakteursstellen im Wissenschaftsressort vertrat. Von Dezember 2006 bis Juli 2019 war Wiebke Rögener als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik der TU Dortmund tätig. 2009 wurde sie mit dem Journalistenpreis des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin ausgezeichnet. 2014 erschien ihr Buch „Hyper-Hirn“ im Ernst Reinhardt Verlag.

Gutachterinnen und Gutachter

Uns unterstützt ein Team erfahrener Wissenschafts- und Medizinjournalisten als Gutachter. Wir stellen sie auf einer eigenen Seite kurz vor.