Bewertet am 29. Juni 2015
Veröffentlicht von: Deutschlandfunk
Ein Hörfunkbeitrag des Deutschlandfunks berichtet, dass Greenpeace die Stilllegung von Braunkohlekraftwerken fordert, da diese erheblich zur Belastung der Umwelt mit giftigem Quecksilber beitragen. Ob sich so die Risiken für die Gesundheit merklich verringern lassen, oder ob nicht eher klimapolitische Beweggründe hinter dieser Forderung stehen, hinterfragt der Beitrag nicht.

Zusammenfassung

Der Deutschlandfunk berichtet in seiner Sendung „Umwelt und Verbraucher“ über Gesundheitsgefahren durch Quecksilber. Herausgestellt wird die Belastung durch die Abgase von Braunkohlekraftwerken. Anlass ist eine Pressekonferenz von Greenpeace und ein neuer Bericht der Umweltorganisation, der im Hörfunkbeitrag allerdings fälschlich als „Studie“ vorgestellt wird. Auch wird nicht hinreichend klar, dass sich diese Sachstandserhebung zwar mit Gesundheitsrisiken durch Quecksilber befasst hat, aber im Bericht die spezielle Belastung durch  Kohlekraftwerke gar nicht abgehandelt wird. Aktualität gewinnt der Beitrag durch die Diskussion in der EU um neue Quecksilber-Grenzwerte in den Abgasen von Kohlekraftwerken.

Im O-Ton kommen ein Energieexperte von Greenpeace und zwei der Autoren des von Greenpeace beauftragten Berichts zu Wort, ohne dass diese Zuordnung in jedem Fall deutlich wird. Unabhängige Quellen werden nicht herangezogen, weitreichende Aussagen eines umstrittenen Experten werden nicht hinterfragt.

Der Beitrag listet zahlreiche schwerwiegende Erkrankungen auf, die durch Quecksilber verursacht sein sollen. Indes führt er keine Belege dafür an; so wird nicht klar, ob die genannten Gesundheitsschäden erst bei akuten Vergiftungen oder auch bei niedriger chronischer Quecksilberbelastung auftreten; offen bleibt auch, wie gut gesichert die Erkenntnisse dazu jeweils sind. Die zentrale in der Anmoderation gestellte Frage: „Wie groß sind denn die Risiken, die von dem Quecksilber in den Abgasen ausgehen?“ wird daher im Beitrag nicht einmal ansatzweise beantwortet.

Title

Umweltjournalistische Kriterien

1. KEINE VERHARMLOSUNG/ PANIKMACHE: Umweltprobleme werden weder bagatellisiert noch übertrieben dargestellt.

Der Rundfunkbeitrag beschäftigt sich mit den Gesundheitsrisiken durch Quecksilber. Anlass ist eine von der Umweltorganisation Greenpeace in Auftrag gegebene Sachstandsanalyse „Quecksilber: Die unterschätzte Gefahr“. Darin wurden Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Schwermetalls zusammengetragen. Insbesondere in Expertenzitaten werden Gesundheitsrisiken drastisch dargestellt („Quecksilber schädigt das Nervensystem. Das führt zu Intelligenzminderung, zu geistiger Retardierung, zu Merkfähigkeits- oder Konzentrationsstörungen….“; genannt werden ferner Bewegungs-, Sprach- und Verhaltensstörungen, Diabetes, Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen sowie Alzheimer). Zwar wird darauf verwiesen, „dass die Forschung in diesem Bereich noch längst nicht abgeschlossen ist“, doch dominiert die Warnung vor den angeführten Gefahren, ohne dass deren Bedeutsamkeit eingeordnet wird. Man erfährt beispielsweise nicht, ob mit solchen Krankheiten bei akuter Vergiftung oder bei chronischer Belastung zu rechnen ist, und ob es Erkenntnisse dazu gibt, wie häufig die genannten Schäden in Deutschland bzw. global auftreten. Auch wenn die Giftigkeit von Quecksilber unbestritten ist, werten wir diese undifferenzierte Darstellung von Gesundheitsgefahren als Übertreibung.
Wichtig wäre auch der Hinweis gewesen, dass die Quecksilberbelastung in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamtes eher unterdurchschnittlich ist. Wir werten insgesamt „knapp nicht erfüllt“.

2. BELEGE/ EVIDENZ: Studien, Fakten und Zahlen werden so dargestellt, dass deren Aussagekraft deutlich wird.

Anders als im Beitrag dargestellt, handelt es sich bei der vorgestellten Expertise nicht um eine eigenständige wissenschaftliche „Studie“ – es wurden dafür also keine neuen Daten erhoben –, sondern um eine „Sachstandsanalyse“, die den Kenntnistand zusammenfasst und bewertet. Zentrale Aussagen, wie etwa die, dass die Gesundheitsgefahr durch Quecksilber „unterschätzt“ werde, werden im Beitrag nicht mit Zahlen und Fakten belegt. Es fehlen Belege für die Behauptung, die Quecksilberbelastung sei, obwohl von Land zu Land unterschiedlich, „auf jeden Fall besorgniserregend“ bzw. es gebe eine „massive Überbelastung“. Die Problematik unterschiedlicher Grenzwerte wird angesprochen, aber mangels konkreter Informationen (wie hoch sind die Grenzwerte in Deutschland konkret im Vergleich zu den USA?) nicht wirklich verständlich gemacht.

Der Zusammenhang mit den Emissionen aus Kohlekraftwerken wird nicht näher erläutert. Die Greenpeace-Expertise befasst sich – anders als der Beitrag suggeriert – gar nicht mit dieser Frage; andere Quellen, wie etwa der 2013 veröffentlichte Report des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) „Global Mercury Assessment 2013. Sources, Emissions, Releases and Environmental Transport“, der zu diesem Punkt ausführliche Angaben enthält, werden nicht herangezogen. Offen bleibt, auf welche Erkenntnisse sich der Satz stützt „Die Quecksilber-Emissionen sind weltweit wieder angestiegen, was natürlich mit der steigenden Nachfrage nach Kohleverstromung zusammenhängt.“ Laut Umweltbundesamt sind die Quecksilber-Emissionen in den westlichen Industrieländern kontinuierlich gesunken (siehe UBA: „Quecksilber in Umwelt und Produkten (Mai 2014)“, S. 8). Auch der Greenpeace-Report berichtet (S. 7): „Zwar gingen die Emissionen aus den USA und Europa bis etwa zum Jahrtausendwechsel zurück, in Asien stiegen sie dagegen an. Dabei haben sich die Beiträge zwischen den Ländern der Erde also verschoben, die Gesamtsumme der Emissionen ist jedoch etwa gleich geblieben.“

3. EXPERTEN/ QUELLENTRANSPARENZ: Quellen werden benannt, Interessenkonflikte deutlich gemacht.

Der Beitrag stützt sich auf einen Bericht, der von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde. Es kommen drei Experten mit O-Tönen zu Wort:
Andree Böhling spricht im Namen von Greenpeace, ist damit umweltpolitisch verortet.
Zu Fritz Kalberlah heißt es zutreffend, er arbeite für ein privates Forschungslabor (Freiburger Forschungs- und Beratungsinstitut Gefahrstoffe GmbH FoBiG), welches „seit Jahrzehnten auch für Regierungen Expertisen erstellt“. Peter Jennrich wird vage als „international renommierter Experte“ vorgestellt. Was diesen Experten zu einem renommierten macht, wird allerdings nicht deutlich. Jennrich ist Arzt für Naturheilkunde in Würzburg, der viele chronische Erkrankungen auf Belastungen mit Schwermetallen zurückführt und die so genannte „Ausleitungstherapie“ anbietet und propagiert (z.B. hier).  Dieses alternativmedizinische Verfahren ist sehr umstritten, wissenschaftliche Beweise für seine Wirksamkeit fehlen.

Der Beitrag informiert weder über diesen spezifischen Hintergrund des Experten noch darüber, dass er den Greenpeace-Report mit verfasst hat, also nicht etwa einen unabhängigen Kommentar liefert. Weitere Quellen bezieht der Beitrag nicht ein.

4. PRO UND CONTRA: Die wesentlichen Standpunkte werden angemessen dargestellt.

Während die Giftigkeit von Quecksilber unbestritten ist, wäre die Frage, wie groß hierzulande die Gefahren durch Quecksilber aus der Verfeuerung von Braunkohle sind, durchaus zu diskutieren. Andere Bewertungen als die, es handele sich um „eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit“ kommen jedoch nicht zu Wort.
Auch zu den angesprochenen Lösungsmöglichkeit „Kohlekraftwerke vom Netz“ bzw. schärfere Grenzwerte fehlt die Darstellung der Gegenpositionen. Zwar sind Kohlekraftwerke unstrittig eine bedeutende Quelle von Quecksilber in der Umwelt. Angesichts der Tatsache, dass eine Verschärfung der Grenzwerte Einfluss auf die Kohleverstromung haben könnte, wäre es aber wichtig gewesen, z.B. einen Energieexperten oder einen Energiepolitiker hierzu zu befragen. Es mag sein, dass sich die Mehrheit der Umweltwissenschaftler dafür ausspricht, die Kraftwerksemissionen zu begrenzen. Doch würde man gerne erfahren, welche Kontroversen es dazu gibt. Dass unterschiedliche Auffassungen existieren, macht allein schon die Diskussion über die Höhe der Emissionsgrenzwerte deutlich. Welche Argumente dazu jeweils vorgebracht werden, erfährt man aus dem Beitrag nicht. Auch wäre es interessant gewesen zu erfahren, wie sich die verantwortlichen Betreiber der Kraftwerke – in Deutschland die Energieunternehmen RWE und Vattenfall – zu dem Thema äußern.

5. Der Beitrag geht über die PRESSEMITTEILUNG/ das Pressematerial hinaus.

Der Radiobeitrag stellt das Greenpeace-Gutachten vor und lässt die bei einer Pressekonferenz dazu anwesenden Autoren der Studie zu Wort kommen. Dabei geht er über das schriftlich vorliegende Pressematerial hinaus, etwa mit den Informationen über eine Studie zur Quecksilberbelastung von Kindern in Spanien. Gemessen an der Pressemitteilung von Greenpeace wählt der Radiobeitrag z.T. vorsichtigere Formulierungen und verweist z.B. auf den nicht abgeschlossenen Stand der Forschung. Ob und inwieweit der Beitrag mit seinen O-Tönen auch über die Pressekonferenz hinausgeht, lässt sich nicht beurteilen.

6. Der Beitrag macht klar, wie ALT oder NEU ein Umweltproblem, eine Umwelttechnik, ein Regulierungsvorschlag o.ä. ist.

Der Beitrag macht klar, dass die Gefahren von Quecksilber schon länger bekannt sind. („seit Jahrzehnten mit diversen, gesundheitlichen Schäden in Verbindung gebracht“). Allerdings wird behauptet, die Gesundheitsgefahr durch Quecksilber würde „unterschätzt“, was impliziert, dass das Ausmaß erst jetzt deutlich geworden sei. Dies ist zu bezweifeln. So machen sich Forscher schon seit vielen Jahren Gedanken über ein mögliches Alzheimer-Risiko (siehe z.B. den Bericht vom 25.11.2004 zum Thema: „Alzheimer durch Quecksilber?“).
Die Aussage, in der EU werde nun „erstmals über einen europäischen Grenzwert diskutiert“, trifft so nicht zu, siehe z.B. den Sachstandsbericht „Kohlekraftwerke im Fokus der Quecksilberstrategie“ (2012) mit einem Rückblick bis in die 1990er Jahre und die Quecksilberstrategie der EU. Allerdings ist wohl nun erstmals mit Beschlüssen zu einem einheitlichen EU-Grenzwert zu rechen. Insgesamt werten wir „knapp erfüllt“.

7. Der Beitrag nennt - wo möglich - LÖSUNGSHORIZONTE und HANDLUNGSOPTIONEN.

Im O-Ton eines Vertreters von Greenpeace heißt es, dass die Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken zurückgehen könnten, wenn Kohlekraftwerke geschlossen oder mit Filtern ausgestattet werden. Zudem werden Grenzwerte erwähnt, die die EU plant – allerdings ohne zu erfahren, wie hoch diese liegen, oder welche Folgen sie für den Betrieb von Kohlekraftwerken oder andere Anlagen hätten. Es wird auf einen strengeren Grenzwert in den USA hingewiesen.

Auch wenn Kohlekraftwerke eine bedeutende Quelle von Quecksilberemissionen sind (in Deutschland laut Auskunft der Bundesregierung (S.4) ca. 65 Prozent der Emissionen), wäre zu fragen, ob der Vorschlag, deutsche Kohlekraftwerke wegen des Quecksilberausstoßes vom Netz zu nehmen, verhältnismäßig und effektiv wäre. Der Verdacht liegt nahe, dass hier auch das Bestreben eine Rolle spielt, weitere Argumente für diese klimapolitisch wünschenswerte Maßnahme zu finden – dies hinterfragt der Beitrag nicht.

Zu den Filtertechnologien wird berichtet, man könne „mit marginalen Kosten die Quecksilber-Emissionen spürbar herunterbringen“. Probleme dieser Technologie – etwa die Anreicherung von Quecksilber in Flugasche, im Schlamm der Abwasserreinigung oder dem Nebenprodukt REA-Gips (Siehe: VDI-Nachrichten 11.4.2014, Link nicht mehr verfügbar) – erwähnt der Beitrag nicht. Wir werten „knapp erfüllt.“

8. Die RÄUMLICHE DIMENSION (lokal/ regional /global) wird dargestellt.

Der Beitrag spricht zwar regionale Bezüge an (Deutschland, Europa, USA), doch macht er nicht ausreichend klar, auf welche Region sich die einzelnen Aussagen beziehen. Der Greenpeace-Bericht weist dagegen deutlich auf die unterschiedliche Verbreitung der Quecksilber-Emissionen hin und darauf, dass Emissionen aus Deutschland relevant für die Belastung in anderen Ländern sind, ebenso wie deren Emissionen für Belastungen hierzulande. Dadurch wird klar, dass das Problem nur international gelöst werden kann, eine Begrenzung der Emissionen in der EU würde nichts an den Emissionen in Asien ändern. Daher wäre es wichtig gewesen zu erfahren, wie hoch die Emissionen und die Quecksilberbelastung in Deutschland / der EU im Vergleich zu anderen Regionen sind (siehe dazu den Greenpeace-Bericht S. 7/8) und was international getan wird (z.B. durch die Minamata-Konvention – siehe dazu auch unser Medien-Doktor Gutachten vom 23.10.2013).
Der zugrundeliegende Greenpeace-Report ist hier breiter aufgestellt, indem er z.B. an die „besondere Verantwortung“ appelliert, „Emissionen auch in jenen Ländern zu reduzieren, die selbst nicht im Mittelpunkt der Diskussion stehen mögen, wenn es um die gesundheitlichen und ökotoxikologischen Auswirkungen geht“.
Zur Belastung der Menschen taucht neben allgemeinen Beschreibungen lediglich der Hinweis auf eine Studie in Spanien auf. Ob diese Werte typisch für andere europäische Länder oder auf eine spezielle Belastungssituation (z.B. durch den im Text ebenfalls erwähnten vermehrten Verzehr von belastetem Fisch) zurückzuführen ist, erfährt man nicht.

9. Die ZEITLICHE DIMENSION (Nachhaltigkeit) wird dargestellt.

Menschliche Aktivitäten wie die Emission von Quecksilber aus Kohlenkraftwerken bewirken eine langfristige Freisetzung von Quecksilber. Relevant sind hier nicht nur die gegenwärtigen Emissionen, sondern erhebliche Freisetzungen aus vergangenen Jahrhunderten, die noch immer in der Umwelt gegenwärtig sind. Dieser wichtige Aspekt wird im Beitrag nicht genannt.
Auch wenn es richtig ist, Quecksilberemissionen europäischer Kraftwerke zu begrenzen, können europäische Grenzwerte angesichts des heute vergleichsweise geringen Anteils an den globalen Emissionen das Problem doch keineswegs „auf einen Schlag“ lösen, wie es der Beitrag suggeriert.
Wie sich der Anteil der Kohleverstromung im Vergleich zu anderen Quecksilberemissionen in die Luft (z.B. durch Zementwerke, Abfallverbrennung und Metallhütten) oder im Vergleich zu anderen Emissionspfaden (z.B. Goldminen) über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte entwickelt hat, bleibt offen. Auch erfahren Hörerinnen und Hörer nicht, ob und wie sich die Belastung der Menschen verändert hat.

10. Der politische/ wirtschaftliche/ soziale/ kulturelle KONTEXT (z.B. KOSTEN) wird einbezogen.

Der politische Kontext wird im Beitrag gestreift – es wird berichtet, dass neue EU-Grenzwerte geplant sind. Auch wird im O-Ton eines Greenpeace-Repräsentanten kurz erwähnt, dass die Abschaltung der ältesten Kohlekraftwerke oder der Einbau von Filtertechnologien angeblich ohne Probleme bzw. mit „marginalen“ Kosten möglich sei. Dies bleibt aber ohne jeden Beleg oder Hinweis auf die Größenordnung der Kosten eine reine Behauptung. Die entscheidenden Punkte der wissenschaftlichen und politischen Diskussion – wie sehr die Quecksilberbelastung durch eine Verringerung des Einsatzes von Kohle in der Stromproduktion oder Filtertechniken zurückgehen kann und was das kostet – bedürfen einer ausführlicheren Darstellung. Zum energiepolitischen Kontext wird lediglich kursorisch auf „Überkapazitäten am Strommarkt“ verwiesen, ohne dies nachvollziehbar auszuführen.

Allgemeinjournalistische Kriterien

1. Das THEMA ist aktuell, relevant oder originell. (THEMENAUSWAHL)

Gesundheitsgefahren durch Quecksilber sind seit langem bekannt, aber nach wie vor ein relevantes Thema. Die aktuelle Diskussion um europäische Grenzwerte, wenn auch im Beitrag nicht angemessen dargestellt, verleiht dem Thema Aktualität. Anlass der Berichterstattung ist die Vorstellung eines neuen Greenpeace-Reports zum Thema, der indes nur bekannte Daten zusammenfasst.

2. Die journalistische Darstellung des Themas ist gelungen. (VERSTÄNDLICHKEIT/VERMITTLUNG)

Der Beitrag ist verständlich, wenn auch recht trocken. Die O-Töne haben den wenig lebendigen Charakter von Statements bei einer Pressekonferenz. Fakten werden überwiegend aneinander gereiht, ohne sie in einen zeitlichen oder räumlichen Zusammenhang zu stellen. Kritische Nachfragen, die dem Beitrag Lebendigkeit verleihen könnten, fehlen. Wir werten „knapp erfüllt“.

3. Die Fakten sind richtig dargestellt. (FAKTENTREUE)

Ungenau ist die Behauptung, es stünde bereits fest, dass es einen europäischen Grenzwert für den Quecksilber-Ausstoß geben werde; die Empfehlung eines solchen Grenzwerts zum Zeitpunkt der Sendung war noch gar nicht vom zuständigen Fachgremium beschlossen. Im Anschluss müssen diese auch erst noch von der EU-Kommission akzeptiert werden.
Kritikwürdig finden wir es auch, dass der Beitrag vermuten lässt, die von Greenpeace in Auftrag gegebene Sachstandsanalyse beschäftige sich mit der Frage der Gesundheitsrisiken speziell durch das Quecksilber in den Abgasen von Braunkohlekraftwerken. Das Wort „Braunkohle“ fällt jedoch in dem 90 Seiten langen Papier nur ein einziges Mal (S. 52 mit Literaturhinweis). Weitere Faktenfehler sind uns nicht aufgefallen. Wir werten „knapp erfüllt“.

Umweltjournalistische Kriterien: 3 von 10 erfüllt

Allgemeinjournalistische Kriterien: 3 von 3 erfüllt

Da zwei der drei erfüllten umweltjournalistischen Kriterien nur „knapp erfüllt“ sind,
werten wir um einen Stern ab.

Title

Kriterium erfüllt

Kriterium nicht erfüllt

Kriterium nicht anwendbar