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Ein Artikel der Zeitung „Augsburger Allgemeine“ (online) beschreibt die Erprobung eines neuen Diagnoseverfahrens für Parkinson. Der journalistische Beitrag macht ausreichend klar, dass der Test erst entwickelt wird und noch nicht allgemein zur Verfügung steht. Wie zuverlässig die Diagnostik ist, lässt der Text jedoch nicht erkennen, da wesentliche Informationen zu Sensitivität und Spezifität des Tests fehlen. Die ethische Problematik, die mit der frühzeitigen Diagnose einer nicht heilbaren Erkrankung verbunden ist, spricht der Beitrag leider auch nicht an.
Mitten in der aktuellen Omikron-Welle stellt sich die wichtige Frage, wie zuverlässig gängige Antigen-Schnelltests diese neue Virusvariante erkennen. Ein aktueller Artikel auf tagesschau.de berichtet über noch unveröffentlichte Studienergebnisse, in denen acht von neun Tests sehr schlecht abschneiden. Auch weitere Untersuchungen mit besseren Ergebnissen werden im journalistischen Artikel erwähnt. Allerdings fehlt weitgehend eine Erläuterung von Fachbegriffen, und die sehr unterschiedlichen Bewertungen der Schnelltests werden nicht von unabhängigen Experten eingeordnet.
Mitten in der Omikron-Welle fehlt es bisher an neuen Ansätzen, wie infizierte Menschen weiterhin mittels Tests frühzeitig erkannt werden können. Ein Beitrag des Deutschlandfunks legt nun eine mögliche Alternative zu den üblichen PCR- und Schnelltests dar: Automatisierte Antigentests im Labor. Damit hat der Text ein aktuelles und relevantes Thema aufgegriffen, bleibt aber an vielen Stellen leider zu vage in seinen Aussagen.
Seit Beginn der Pandemie haben Ärzt*innen viel über Covid-19 gelernt. Dennoch können sie noch immer schwer vorhersagen, welche ihrer Patient*innen einen schweren Krankheitsverlauf haben werden. Nun berichtet die Onlineseite des „Münchner Merkur“ über einen neuen Biomarker, der diese Vorhersage ermöglichen soll. Leider wird der Aufbau der im Artikel erwähnten Studie kaum erklärt und die Untersuchungsergebnisse nicht durch unabhängige Experten eingeordnet. Stattdessen wurden unkritisch Informationen der Pressemitteilung einer an der Studie beteiligten Universität übernommen.
Viele Menschen dürften die Covid-19-Erkrankung Donald Trumps in den vergangenen Tagen mit großem Interesse verfolgt haben. Wie aber wurde die Infektion mit Sars-CoV-2 bei ihm nachgewiesen? Und welche Tests werden bei den Mitarbeitern im Weißen Haus überhaupt verwendet? Ein aktueller Artikel auf Spiegel Online greift diese Fragen auf, was interessant und lobenswert ist. Allerdings wären an mancher Stelle ein paar mehr Erläuterungen (besonders zum Nutzen der Tests) hilfreich gewesen. Auch wird nicht deutlich, inwiefern die Testverfahren im Weißen Haus in Rahmen der neuen Teststrategie auch in Deutschland eingesetzt werden sollen.
Nach Wochen der Ausgangssperre dürften viele Menschen in Deutschland eine Rückkehr zur Normalität herbeisehnen. Kein Wunder also, dass die positiven Ergebnisse einer Studie zur Immunität gegen das neue Coronavirus aus dem Kreis Heinsberg mit Euphorie aufgegriffen wurden. Einem Artikel auf Zeit Online gelingt es dabei zeitnah und auf vorbildliche Weise, die möglichen Schwächen dieser Studie und ihre Hintergründe aufzuzeigen.
+++ Hinweis: Die Geschichte um den Heidelberger Brustkrebs-Test hat inzwischen fast absurde Züge angenommen. Daher bitte auch die Nachträge in der Linkliste beachten. +++ Zahlreiche Medien berichteten zuletzt über einen diagnostischen Test, der anhand von Biomarkern im Blut Brustkrebs erkennen könne. Die BILD preschte mit der „Weltsensation“ voraus (praktisch zeitgleich wie die Pressemitteilung der Uni Heidelberg), […]
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Medien-Doktor GESUNDHEIT
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